Besuch des SWR-Reporters Christoph Ulmer in der Klasse 9a

Im Rahmen eines Zeitungs- und Medienprojektes des Fachs Deutsch mit Fr. Melber besuchte am 02. Mai des Jahres 2023 der SWR-Reporter Christoph Ulmer die Klasse 9a unserer Schule. Christoph Ulmer, bereits seit Langem ein renommierter Journalist mit langer Karriere bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, erweiterte durch seinen engagierten Beitrag zur inneren Funktion der Medien mit einem Fokus auf den öffentlich- rechtlichen Sendern unseren Kenntnisstand auf diesem Gebiet. Sein Beitrag war dabei keine bloße Aufzählung von Fakten, sondern war geprägt von Aufforderungen an die Schüler, selbst kritisch zu hinterfragen.

Der Beitrag begann mit einer kurzen Präsentation des ÖRR (Öffentlich Rechtlichen Rundfunks) und auch insbesondere des SWR, seiner verschiedenen Formate mitsamt Beschreibung der jeweils zugehörigen Zielgruppe innerhalb der Bevölkerung. Über die Erklärung der Finanzierung dieser Programme und über den Rundfunkbeitrag gelangten wir infolgedessen zum Rundfunkstaatsvertrag. Verständlich legte Ulmer uns die Möglichkeiten, aber auch die Bedingungen und Einschränkungen, die der Rundfunkstaatsvertrag bringt, dar. Durch die weiteren Schilderungen wurde auch eindeutig klar, vor welchen Herausforderungen die Sender und Programme des ÖRR durch veränderten Bedingungen im Laufe der letzten Jahrzehnte heute stehen: Besonders ausführlich erzählte er über die mit der zunehmenden Verlagerung des jungen Publikums weg von den herkömmlichen Quellen wie Fernsehen, Radio und Zeitung hin zu YouTube, Instagram und TikTok einhergehenden Problemen. Zu diesen zählen in besonders großem Maße der Aufbau großer Kanäle oder die in den entsprechenden Medien üblicherweise deutlich kürzere Beitragslänge. Im Zuge dieser Erklärung der Probleme wurden wir auch gebeten, unsere Mediennutzung zu beschreiben. Indem wir uns in verschiedene Ecken stellten, konnte Ulmer die Gewichtung der einzelnen Medien in der Klasse abschätzen. Außerdem fragte Ulmer uns, welchen Medien wir warum vertrauen und wie wir prüfen, ob ein Beitrag vertrauenswürdig ist oder nicht.

Nachdem wir dann beschrieben bekommen hatten, wie ein Fernsehbeitrag entsteht, gelangten wir zuletzt zu einer moralischen Fragestellung, die wir in der Klasse diskutierten: Als wir erkannt hatten, dass jeder Beitrag den Zuschauer in einem gewissen Maße beeinflusst und durch psychologische Prozesse selbst dann noch unterschwellig beeinflusst, wenn dies vom Journalisten überhaupt nicht beabsichtigt ist, diskutierten wir die Frage nach dem Ausmaß legitimer bewusster Beeinflussung durch Journalisten - mit dem Ergebnis sehr kontroverser Meinungen in der Klasse.

Letztlich bleibt die Frage, was wir alle gelernt haben. Neben einigen Fakten zum ÖRR wohl vor allem, wie einfach Menschen doch tatsächlich zu beeinflussen sind und dass Inhalte stets kritisch hinterfragt werden müssen. Somit waren wir erfreut über den Besuch Ulmers und möchten ihm im Namen der Klasse herzlich für seine mit dem Besuch verbundenen Mühen danken.

Daniel Königer, Julian Schönborn

Zurück