Opernhafte Weihnacht – Ensembles des GGL in der Friedenskirche

Alle Jahre wieder ist die Friedenskirche beim Konzert der Chöre und Orchester des Goethe-Gymnasiums bis auf den letzten Platz gefüllt – so auch in diesem Jahr. Und alle Jahre wieder zeigt sich, dass dieses Konzert neben der beeindruckenden Zahl an Mitwirkenden für jeden etwas bietet, denn die Vielfalt ist es, die dieses Konzert so besonders macht. Dazu kommt, dass das Publikum bei zwei Weihnachtsliedern eingeladen wird, selbst Teil der Aufführung zu werden – auch das eine lieb gewordene Tradition an diesem Abend.

Schon die ersten Klänge des Bläserensembles (Ltg. Benedikt Vennefrohne), das mit dem Concerto „La Bataglia“ von Adriano Banchieri von der Empore aus das Konzert eröffnete, übertrugen die festliche Stimmung auf die gesamte Zuhörerschaft. Die Gesangsklasse der 5. Jahrgangsstufe (Ltg. Susanne Kovalev und Benedikt Vennefrohne) verzauberten anschließend mit ihren jungen Stimmen, die sie seit September mithilfe der Stimmbildnerinnen Sandra Hempel und Susanne Vogelmann schulen, und führten – begleitet von Ruby-Mae Mathiasch, Zacharias Oehmann und Maël Pfäfflin – mit bekannten Melodien mitten ins weihnachtliche Geschehen. Dort übernahm das JuniorOrchester (Ltg. Birgit Wößner), das diesmal sogar Solisten aus den eigenen Reihen (Lina Guthier, Selma Hoffmann, Sarah Fischer, Mathilde Oehmann und Marisa Schönborn) präsentierte und mit zwei Sätzen aus einem Concerto grosso von Georg Friedrich Händel den festlichen Faden klangvoll weiterspann.

Von der Empore erklangen nun Weihnachtslieder, die erst noch volkstümlich werden wollen: Die Chöre 6 und 7 (Ltg.: Elisa Schulz und Benedikt Vennefrohne) sangen in schöner Zweistimmigkeit englische Carols: „What Child“ von Paul W. Lohman und „Jesus Child“ von John Rutter. Felix Storz (Klasse 12) begleitete an der Orgel.

Mit dem Mädchenchor (Ltg. Elisa Schulz) hat das GGL seit vielen Jahren ein Ensemble für die ganz feinen Klänge. Diesmal trat es mit „O magnum mysterium“ von Phillip Faber und „Salve Regina“ von Javier Busto auf, und die Stimmen der Mädchen füllten die Kirche mit sehr berührenden, manchmal sphärischen Klängen, a capella vorgetragen und wunderbar die harmonische Reibungen auskostend – wer könnte sich dieser Wirkung entziehen?

Zum Abschluss dann ein Stück wie aus einer Belcanto-Oper: Mit Blick auf Bergamo, die jüngste Partnerstadt Ludwigsburgs, hatten Susanne Kovalev und Benedikt Vennefrohne aus einer Messe des aus Bergamo stammenden Gaetano Donizetti ein „Kyrie“ und den anschließenden Weihnachtsjubel des „Gloria“ ausgewählt. Die opernhafte Musik fordert die vier Gesangssolisten (Cornelia Heil (ehem. Schülerin des GGL), Ida Hedderich (Klasse 12), Bo-Yong Kim, Florian Schmitt-Bohn) extrem, aber auch Chor (Klassen 8 – 12 mit kräftiger Unterstützung des Eltern-Lehrer-Chors) und Orchester waren in allen Stimmen gefordert und meisterten das Werk mit großem Engagement. Neben die Solo- Sopranistin trat in ihren beiden Arien auch jeweils ein Soloinstrument: Die beiden 9.-Klässlerinnen Noëmi Kestin auf der Flöte und Sophie Huang auf der Violine begeisterten restlos mit ihrem Spiel, denn sie begegneten der Sängerin auf Augenhöhe und gestalteten die Musik gemeinsam mit ihr – sehr umsichtig begleitet vom Orchester. Wir hoffen, in Zukunft noch viel von diesen beiden hören zu können!

Tosender, nicht enden wollender Applaus belohnte alle Beteiligten und lässt uns Zuhörende wünschen: alle Jahre wieder – also bitte auch 2025!

S. Knecht-Ammon

Konzertrezension der LKZ

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